Mein Arbeitsalltag
Von Montag bis Donnerstag arbeite ich im ADRA Albania Büro, dass circa 5 Minuten Fußweg von meiner Wohnung in Tirana entfernt ist. Meine Arbeitszeit beläuft sich von 8:30 Uhr – 16:30 Uhr mit einer Stunde Mittagspause. Im Büro erledige ich jegliche Aufgaben, die mir aufgetragen werden. Ich scanne oder kopiere, übersetzte und kreiere, gestalte und überprüfe Dokumente. Wenn Fragen zur Benutzung verschiedener Computerprogramme auftreten helfe ich auch dort so gut wie möglich aus. Hin und wieder muss ich auch Plakate, Handzettel oder Banner gestalten, um wichtige Informationen für Spender und Unterstützer anschaulich zu gestalten, oder um Kampagnen („School Registration Campagin“) visuell zu unterstützen. Für die Klassenzimmer verschiedener Schulen habe ich auch einige Plakate, wie das Einmaleins, das ABC oder die Zahlen von 1-100 gebastelt. Dies war auch eine gute Abwechslung zur Computerarbeit.
Von Dienstag bis Donnerstag fahren wir zusammen mit den Projektleitern oder mit albanischen Freiwilligen in unterschiedliche Projekte, um dort Zusatzklassen zu geben oder Psychologische Hilfe zu leisten. Meine Aufgaben sind Fotos zu knipsen, Kinder zu unterhalten oder mit ihnen zu spielen und beim auf- und abbauen der benötigten Materialen zu helfen. Währenddessen beobachte ich auch die Kinder und Erwachsene, um auf mögliche Probleme hinweisen zu können.
Das gemachte Bildmaterial sortiere ich dann, nachdem die nicht brauchbaren Bilder aussortiert wurden, in den ADRA Server ein. Manchmal schneide ich aus dem vorhanden Videomaterial kleine Filme zusammen, die dann auf Instagram und Facebook geteilt werden. Das Managen der sozialen Medien gehört außerdem zu meinem Aufgabenbereich. Ich plane Beiträge zu wichtigen internationalen sowie nationalen Tagen und suche dafür die Fotos aus dem Server heraus. Außerdem schreibe ich dann die Texte auf Englisch auf, um sie dann noch von meinen Arbeitskollegen auf Albanisch übersetzten zu lassen. Während wir in den Projekten sind lade ich auch auf Instagram Stories hoch, um der Öffentlichkeit direkten Einblick in die Arbeit ADRA Albanias zu geben.
Nahezu jeden Freitags arbeite ich im Kindergarten. Von 9:00 – 15:00 Uhr spiele und rede ich mit den Kindern auf Englisch. Da es ein Bilingualer Kindergarten ist versuche ich den Kindern so viele englische Wörter wie möglich beizubringen. Ein wichtiger Teil ist dabei das Singen mit den Kindern, da sie dadurch sehr schnell die Aussprache lernen und sich die Wörter besser merken. Es ist faszinierend zu sehen, wie schnell sie lernen und ich freue mich jedes Mal, wenn sie mir auf Englisch antworten.
Meine persönliche Zwischenbilanz
Ich bereue es zu 100% nicht ein Jahr in Albanien zu verbringen. Alleine in diesen 6.Monaten habe ich schon so viel gelernt! Ich habe viel erlebt und erfahren, was ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Nachdem ich 13 Jahre zur Schule gegangen bin, hatte ich zwar viel Wissen, aber keine Ahnung vom echten Leben und aufkommenden Problemen. Zusammen mit meiner Mitfreiwilligen in einer Wohnung zu wohnen hat mich schon einiges gelehrt. Und alleine einen Haushalt zu führen ist zwar viel Arbeit, aber nicht so schwer wie ich zuvor gedacht habe. In einer Kultur der Unpünktlichkeit zu leben hat mich schon manchen Nerv gekostet, aber dadurch habe ich nun auch gelernt, damit umzugehen. Die Zuvorkommenheit und Freundlichkeit der Menschen vor Ort sind unglaublich und ich will mir selber daran ein Beispiel nehmen. Durch die Freiheit, die wir in unserem Projekt haben, sind meine Mitfreiwillige und ich auch schon in viele verschiedene Städte gereist und konnten so, das Land, die Menschen und die Kultur kennen lernen. Da ich in der Hauptstadt Albaniens lebe ist es auch sehr interessant in den abgelegenen Dörfern, die ursprüngliche Lebensweise der Einwohner kennen zu lernen. Wie zum Beispiel der Hausbau oder die Landwirtschaft und die Tierhaltung.
Das Auslandsjahr hat nun für mich auch schon Klarheit verschaffen, welches Studium ich wählen werde. Während ich zur Schule gegangen bin hatte ich kaum Zeit mich meinen Hobbies oder Interessen zu widmen, sodass ich nun hier das erste Mal die Möglichkeit hatte neue Dinge auszuprobieren und mich selber kennen zu lernen. Da ich bei ADRA Albania alle meine Begabungen einbringen kann, habe ich auch dort schon viel über mich selbst gelernt.
Das einzig schlechte, was ich wohl von diesem halben Jahr berichten kann wäre das Erdbeben. Ich habe zuvor noch nie eines erlebt. Nachdem größten Erdbeben habe ich einige Nächte unruhig geschlafen und bin immer wieder aufgewacht. Die Nachbeben waren auch nicht angenehm, aber man lernt damit umzugehen. Durch dieses Naturereignis wurde aber auch meine Arbeit bei ADRA Albania interessanter. Wir haben das Projekt Emergengy Response 19-099 gestartet und konnten dadurch schon vielen Menschen helfen.
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